Von Sonntag, dem 27.2.2022, bis Samstag, den 5.3.2022, absolvierten etwa 50 Frauen und Männer aus Wien und Niederösterreich erfolgreich ihre Basisausbildung für den Österreichischen Bergrettungsdienst in Mitterbach am Erlaufsee. Die Ortstelle Wien war mit drei Auszubildenden vertreten.
Bei ausgezeichnetem Bergwetter und hervorragenden Geländebedingungen im Skigebiet Gemeindealpe Mitterbach wurden die Fähigkeiten der Teilnehmer im Hinblick auf
– Skifahren auf und abseits der Pisten/Aufstieg
– Bewegen im Gelände
– Handhabung des Winterbergegeräts „Akja“
– Seiltechnik
– Lawinenverschüttetensuche
auf Herz und Nieren geprüft und in unterschiedlichen Szenarien auch in die Praxis umgesetzt. Die Teilnehmer wurden in Gruppen zu je 6-7 Personen unter der Leitung eines Lehrwarts eingeteilt.
Die Kurstage im Gelände wurden durch Theorievorträge in den Bereichen
– Erste Hilfe
– Lawine-Basiswissen
– Ablauf eines Lawineneinsatzes
ergänzt.
Höhepunkte der fordernden Ausbildungswoche waren nicht nur der Skitourentag der Gruppen (rund um Ötscher, Hohe Veitsch und Hochschwab) und die mehrstündige Nachtübung am Freitagabend, sondern auch die Abarbeitung eines Lawineneinsatzes an einem eigens dafür vorbereiteten Lawinenfeld.
Dabei wurde den Teilnehmern im Übungsteil 1 die Verschüttetensuche sowie der Einsatz eines echten Lawinensuchhundes vorgeführt. In Übungsteil 2 wurde das vorbereitete Lawinenfeld in Suchbereiche geteilt und von den gruppenweise gebildeten Sondierketten systematisch nach Verschütteten abgesucht. Für diesen Zweck wurden im Vorfeld mehrere mit Hackschnitzel gefüllte „Dummys“, die den Körper eines Menschen darstellten, vergraben und auch gefunden.
Krönender Abschluss der Kurswoche war die mehrstündige, groß angelegte Nachtübung im Bereich der Passhöhe „Zeller Rain“ westlich von Mariazell:
Die Gruppenleiter samt Mannschaften und Bergematerial wurden mit den Fahrzeugen in mehreren Etappen ebendorthin gebracht, um bei Finsternis und Schneefall mehrere Personen zu orten, zu bergen und anschließend sicher ins Tal zu bringen. Dafür mussten die Mannschaften jeweils mittels Tourenski und Akja und Bergematerial auf ihren Rucksäcken zuerst jedoch etwa 45min aufsteigen. Die Szenarien konnten erfolgreich abgearbeitet und alle Personen gefunden und zu Tal gebracht werden.
Das verbindende Element dieser Ausbildungswoche war und ist die Gemeinschaft: obwohl die Teilnehmer aus unterschiedlichen Ortsstellen in Niederösterreich und Wien „zusammengewürfelt“ waren, haben sie dennoch alle ein- und dasselbe Ziel: nämlich Menschen rasch und professionell aus alpinen Notlagen zu befreien. Vor diesem Hintergrund konnten die zum Teil herkunftsbedingt bestehenden sprachlichen Barrieren unter den Teilnehmern im Rahmen bereichernder Gespräche rasch überwunden, neue Kontakte geknüpft und vertrauensvolle Beziehungen gefestigt werden.
In diesem Sinne freuen wir uns schon sehr auf die Zusammenarbeit mit unseren neuen Bergrettern und gratulieren Erika, Lydia und Thomas und auch allen übrigen Absolventen der anderen Ortsstellen recht herzlich zur erfolgreichen Absolvierung des Basisgrundkurses Winter.